M-Kopfschmerzen Header

Darum kann eine Sehschwäche schuld an Kopfschmerzen sein

Mehr als 50 Millionen Deutsche leiden zeitweise unter Kopfschmerzen. Jeder Vierte wird regelmäßig davon heimgesucht. Nur wenige Betroffene wissen, dass eine Sehschwäche oder andere Augenprobleme dahinterstecken können.

D-Schmerzen-Kopf

Weit verbreitet: Kopfschmerzen

Ein ständiges Pochen in der Stirn und Schläfe, ein dumpfes Hämmern im Schädel – wer kennt das nicht. Kopfschmerzen sind schließlich weit verbreitet. Mehr als Zweidrittel der Deutschen leiden hin und wieder darunter. Für die meisten Menschen sind die Schmerzen keine richtige, sprich ernstzunehmende Erkrankung, sondern eher ein lästiges Alltagsleiden. Viele greifen zum Schmerzmittel und machen sich über die Ursache keine weiteren Gedanken. Was wenige wissen: Kopfschmerzen können von den Augen ausgehen. Oftmals steckt hinter den Schmerzen keine ernste Erkrankung der Augen, sondern lediglich eine Sehschwäche, die sich leicht korrigieren lässt. Hier ein Überblick, welche Augenbeschwerden zu Kopfschmerzen führen können:

Augenbeschwerden als Ursache

Sehschwaeche

Sehschwäche

Nachlassende Sehfähigkeit kann eine typische Ursache für Kopfschmerzen sein. Viele Betroffene ahnen das nicht. Vor allem Menschen, die bislang keine Sehschwäche hatten, bringen Augen und stechende Kopfschmerzen selten in Zusammenhang. Schon leichte, unkorrigierte Sehfehler belasten die Augen: Eine beginnende Alterssichtigkeit, eine leichte Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit können Kopfschmerzen auslösen. Auch eine unbemerkte Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit) ist möglicherweise eine Ursache. Je nach Art der Fehlsichtigkeit nehmen Betroffene Dinge in der Nähe und/oder der Ferne verzerrt und unscharf wahr. Die Augenmuskeln versuchen krampfhaft, die fehlerhafte Brechung auszugleichen. Die Folge: Die Augen werden übermäßig beansprucht. Das reizt die empfindlichen Nervenfasern, die in andere Bereiche des Kopfes ausstrahlen. Typische Beschwerden sind müde, brennende Augen und Kopfschmerzen.

Schielen

Heterophorie (latentes Schielen)

Auch latentes Schielen kann die Ursache von Kopfschmerzen sein. Die sogenannte Heterophorie, also das versteckte Schielen, liegt bei 70 bis 80 Prozent der Menschen vor. Ihre Augen stehen nicht exakt parallel. Im Normalfall, wenn die Augen nicht übermäßig beansprucht werden, bemerkt jedoch kaum jemand die minimalen Abweichungen. Das Gehirn kann kleine Fehlstellungen der Augen nämlich mühelos korrigieren. Erst wenn von den Augen präzises, scharfes Sehen gefordert ist, kann das Gehirn die Fehler manchmal nicht mehr problemlos ausgleichen. Kopfschmerzen sind dann Ausdruck der ständigen Anstrengung, die „Augen auf dem richtigen Kurs zu halten“. Beschwerden treten besonders im Stirn- und Augenbereich auf. Typisch für diesen Sehfehler ist, dass die Schmerzen nachlassen, sobald die Augen entlastet sind. Deshalb sind die Betroffenen morgens nach dem Aufwachen beschwerdefrei. Eine genaue Refraktion kann ein Orthoptist vornehmen, der insbesondere das Zusammenspiel beider Augen und das räumliche Sehen untersucht.

Stress

Gestresste Augen

Dass immer häufiger Menschen an sehbedingten Kopfschmerzen leiden, hängt auch mit der digitalisierten Arbeitswelt und unserer modernen Lebens- und Kommunikationsweise zusammen. Die ständige Nutzung digitaler Medien und die lange Arbeit am Bildschirm verlangen unseren Augen viel ab. Schon für gesunde Augen ist das stundenlange Starren auf Monitore und Smartphones eine enorme Strapaze. Denn es erfordert präzises und scharfes Nahsehen. Die Nahsicht ermöglicht ein kleiner Muskel im Auge: der Ziliarmuskel. Spannt er sich an, kann das Auge gut in der Nähe sehen. Muss er sich jedoch pausenlos anspannen, kann er schmerzen und Kopfschmerzen im Augenbereich entstehen.

GruenerStar

Glaukom

Das Glaukom, besser bekannt als Grüner Star, ist die häufigste Erkrankung der Sehnerven. Durch einen zu hohen Druck im Augeninneren oder Durchblutungsstörungen sterben langsam die Nervenfasern ab. Die Folgen können zum Beispiel ein eingeschränktes Sichtfeld, verschwommenes Sehen und Probleme beim Sehen im Dunkeln sein. Eine seltene Form des Glaukoms ist das Engwinkelglaukom. Dabei kann das Kammerwasser des Auges nicht mehr richtig abfließen, der Augeninnendruck steigt. Hinter den Augen können dann Kopfschmerzen entstehen. Steigt der Augeninnendruck plötzlich stark an, spricht man von einem akuten Glaukomanfall. Er macht sich unter anderem durch starke Augen- und Kopfschmerzen im Stirnbereich, Übelkeit und Sehstörungen bemerkbar. Suchen Sie bei diesen Symptomen umgehend einen Augenarzt auf, um einen dauerhaften Sehverlust zu verhindern.

Entzuendung

Entzündungen

Auch entzündliche Erkrankungen verschiedener Bestandteile des Augapfels, unter anderem der Leder-, Horn- und Regenbogenhaut, des Sehnervs, der Lider, Tränendrüse, Augenhöhle und des Tränensacks, können augenbedingte Kopfschmerzen hervorrufen. Sie treten oftmals hinter den Augen auf. Die Entzündungen machen sich durch weitere, typische Symptome wie verschwommenes Sehen, tränende, rote Augen oder Lichtempfindlichkeit bemerkbar.

Kopfschmerzerkrankungen, welche die Augen betreffen können

Neben den sehbedingten Kopfschmerzen gibt es umgekehrt auch Kopfschmerzarten, welche die Augen beeinflussen können:

D-Schmerzen-Kopf-Ratgeber

Migräne

Nach Spannungskopfschmerzen ist die Migräne die zweithäufigste Kopfschmerzart. Zu den Symptome zählen schwere, pulsierende Schmerzen, Licht- und Lärmempfindlichkeit oder Übelkeit. Oft wirkt sich Migräne auch auf die Augen aus: Die Kopfschmerzen spürt man häufig hinter den Augen. Außerdem können Sehstörungen wie Lichtblitze und Flimmern oder Doppelbilder auftreten.

Cluster-Kopfschmerzen

Deutlich seltener sind die sogenannten Cluster-Kopfschmerzen. Dabei handelt es sich um häufige, sehr starke Schmerzattacken. Sie treten schnell ein und sind immer einseitig. Zu den Symptomen gehören extreme Kopfschmerzen, oftmals hinter einem Auge, die in andere Teile des Kopfes ausstrahlen. Zudem gerötete, geschwollene, tränende Augen, ein Stechen im Auge und ein hängendes Augenlid.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ganz klar: wenn die Schmerzen sehr stark sind, nicht verschwinden oder oft wiederkehren. Es ist wichtig, abzuklären, ob eine organische Ursache vorliegt. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. rät, bei anhaltenden oder häufig auftretenden Kopfschmerzen als erstes einen Augenarzt aufzusuchen, um eine Erkrankung der Augen oder des Gehirns auszuschließen.

M-Kopfschmerzen Wellenmodul
D-Brille-Kopfschmerzen

Schnelle Hilfe gegen die Schmerzen

Eine Untersuchung beim Arzt bringt Licht ins Dunkel und deckt die Ursachen der Kopfschmerzen auf. Eventuell vorliegende Erkrankungen können zielgerichtet behandelt werden, und die Augen- und Kopfschmerzen werden gelindert. Bei einer unentdeckten Sehschwäche bringen die passende Sehhilfe wieder mehr Lebensqualität: Ob nun latentes Schielen, eine Hornhautverkrümmung oder Weitsichtigkeit - eine Brille mit richtig angepassten Gläsern sorgt für eine schnelle und effektive Entlastung der Augen. Die Kopfschmerzen verschwinden meist augenblicklich. Denn die Betroffenen sehen dann wieder ohne Anstrengung scharf und erleben das, was ein Brillenträger einmal so beschrieben hat: „Das Leben wird plötzlich wieder hell, klar, bunt und lebendig.“ Extra-Tipp: Bei gestressten Augen ist Entspannung das Mittel der Wahl. Also, gönnen Sie Ihren Augen regelmäßige Pausen und etwas Augenyoga für einen stets frischen Blick und Kopf.

Weitere interessante Themen: