Kontaktlinsen und trockene Augen: Ursachen & Hilfe
Sie jucken, brennen, sind gerötet: Unter trockenen Augen leiden immer mehr Menschen. Die Ursachen für Augentrockenheit sind vielfältig. Auch Kontaktlinsen können die Beschwerden zum Teil hervorrufen oder verstärken. Doch keine Sorge: Auch mit trockenen, empfindlichen Augen müssen Sie nicht auf sie verzichten. Hier erklären wir, worauf Kontaktlinsenträger bei trockenen Augen achten sollten.
Ursachen für Augentrockenheit
Die Tränendrüsen unserer Augen produzieren einen Tränenfilm, der die Hornhaut benetzt und schützt. Er besteht aus der inneren Muzinschicht, einer sogenannten wässrigen Schicht und der äußeren Lipidschicht. Bei trockenen Augen (auch Keratoconjunctivitis sicca oder Sicca-Syndrom genannt) ist dieser Tränenfilm durch innere oder äußere Einflüsse aus dem Gleichgewicht geraten. Er reißt, die Augen werden gereizt. Zu den häufigsten Einflüssen zählen:
• Intensive Bildschirmarbeit („Office-Eye-Syndrom“ mit vermindertem Lidschlag)
• Trockene Raumluft
• Zugluft und Klimaanlagen
• Umweltbelastungen (z. B. UV-Strahlung, Pollen)
• Hormonelle Umstellungen oder Hormonmangel
• Allgemeine Erkrankungen und Einnahme von Medikamenten
• Falsche Kontaktlinsenanpassung und -pflege
Wie hängen Kontaktlinsen und trockene Augen zusammen?
Normalerweise „schwimmt“ die Kontaktlinse auf dem Tränenfilm des Auges. Ist bei trockenen Augen allerdings zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden, reißt dieser Tränenfilm. Die Folge: Die Kontaktlinse reizt die Augenoberfläche.
Dies ist auch der Fall, wenn die Kontaktlinse nicht genau auf das Auge angepasst ist. Dann kann sich die Tränenflüssigkeit nicht mehr gleichmäßig auf der Augenoberfläche verteilen. Typische Symptome trockener Augen wie Juckreiz, Brennen und Rötungen treten auf.
Ungeeignete oder minderwertige, scharfkantige Produkte können die Beschwerden zusätzlich verstärken. Da weiche Kontaktlinsen Flüssigkeit benötigen, um ihre Form beizubehalten, können sie mitunter sogar wie ein Schwamm wirken und dem Auge zusätzlich Feuchtigkeit entziehen.
Daran erkennt man trockene Augen beim Tragen von Kontaktlinsen
Die Beschwerden bei trockenen Augen und Kontaktlinsen sind meist recht unangenehm. Trockene Augen sind typischerweise gerötet, schmerzen, kratzen, brennen oder jucken. Betroffene haben häufig das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben („Sandkorngefühl“). Weitere Symptome sind müde, lichtempfindliche Augen, vermehrter Tränenfluss und wunde Lidränder. Der Tragekomfort der Kontaktlinsen ist dadurch erheblich eingeschränkt.
Die richtigen Kontaktlinsen bei trockenen Augen
Weiche oder harte Kontaktlinsen nutzen?
Harte Kontaktlinsen entziehen dem Auge kaum Flüssigkeit und eignen sich daher sehr gut für Kontaktlinsenträger mit Augentrockenheit. Bei weichen Kontaktlinsen sind Linsen aus dem Material Silikon-Hydrogel eine gute Wahl. Sie punkten mit besonders hoher Sauerstoffdurchlässigkeit, entziehen dem Auge wenig Flüssigkeit und unterstützen teilweise sogar die Befeuchtung des Auges. Grundsätzlich gilt: Verwenden Sie stets hochwertige Produkte und lassen Sie sich fachkundig beraten.
Helfen Kontaktlinsen mit höherem Wassergehalt gegen trockene Augen?
Im Gegenteil: Weiche Kontaktlinsen mit hohem Wassergehalt verstärken die Beschwerden, denn sie entziehen dem Tränenfilm besonders viel Flüssigkeit. Der Grund: Die Kontaktlinsen verlieren mit der Zeit Feuchtigkeit. Sie benötigen allerdings eine hohe Wasserkonzentration, um ihre Form zu halten. Zu diesem Zweck bedienen sie sich aus dem Tränenfilm. Die Folge: Das Auge wird schneller trocken.
Tipps gegen trockene Augen beim Tragen von Kontaktlinsen
Wer unter trockenen, empfindlichen Augen leidet, kann ihnen schon mit einfachen Mitteln viel Gutes tun: Zum Beispiel täglich mindestes zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, auf eine ausgewogene Ernährung achten und ausreichend schlafen. Darüber hinaus gibt es weitere Tipps für Kontaktlinsenträger, um Augentrockenheit vorzubeugen:
Lassen Sie sich beraten
Wenn Sie Kontaktlinsen tragen möchten, lassen Sie sich zuvor vom Augenarzt und Optiker beraten. Der Augenarzt prüft Ihre Augengesundheit. Der Optiker empfiehlt geeignete Produkte und nimmt die Kontaktlinsen-Anpassung vor. Auf keinen Fall sollten Sie Symptome trockener Augen ignorieren. Das kann zur Unverträglichkeit von Kontaktlinsen sowie Schäden am Auge führen.
Tragedauer beachten
Grundsätzlich sollten Sie Kontaktlinsen nicht länger tragen, als es der Hersteller empfiehlt. Das heißt: Bei Tageslinsen jeden Tag ein neues Paar nutzen und Monatslinsen nach vier Wochen austauschen. Wechseln Sie dabei auch den Kontaktlinsenbehälter, damit sich keine Keime darin sammeln.
Richtig pflegen
Bei Wochen-, Monats- und Jahreslinsen ist eine gründliche Reinigung nach jedem Tragen wichtig. Das verhindert die Ablagerung von Schmutz und Keimen. Verwenden Sie dafür nur die empfohlenen Pflegemittel und Behälter, um Augenreizungen durch ungeeignete Produkte vorzubeugen.
Augen befeuchten
Achten Sie darauf, regelmäßig zu blinzeln. Das verteilt die Tränenflüssigkeit auf der Augenoberfläche. Wirksam sind außerdem Augentropfen und -sprays: Sie bieten schnelle Befeuchtung und stabilisieren den Tränenfilm. LipoNit®-Augentropfen unterstützen speziell die Lipidschicht und schützen so den Tränenfilm vor dem Verdunsten. Auch hier gilt: Lassen Sie sich beraten, welche Produkte für Kontaktlinsenträger geeignet sind.
Krank? Lieber ohne Linsen
Bei einer Erkältung oder Ähnlichem verzichten Sie besser auf Kontaktlinsen. Denn bei einer Infektion tummeln sich jede Menge Bakterien im Körper, die sich auch im Linsenmaterial festsetzen können. Daher lieber Brille tragen. Besondere Vorsicht ist auch bei Augenerkrankungen wie einer Bindehautentzündung geboten.
Pause machen
Wenn Sie bereits an trockenen Augen leiden, empfiehlt es sich, die Kontaktlinsen nicht zu lange am Stück zu tragen. Wechseln Sie insbesondere bei der Bildschirmarbeit oder beim Fernsehen auf die Brille, um die Augen nicht zusätzlich zu belasten. Gönnen Sie Ihren Augen außerdem Pausen von den Kontaktlinsen, indem Sie ganze Tage zur Brille wechseln.