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Der Kontaktlinsenpass einfach erklärt: Das bedeuten die Kontaktlinsenwerte

Kontaktlinsenträger finden ihre Werte auf dem Kontaktlinsenpass, auf der Verordnung vom Augenarzt oder auf ihrer Rechnung von Apollo. Welche Werte das genau sind und was sie bedeuten, erklären wir hier.

Wozu braucht man den Kontaktlinsenpass?

Bei einer Kontaktlinsenanpassung bestimmt der Optiker oder Augenarzt die individuellen Korrektionswerte und trägt sie auf einem Kontaktlinsenpass oder einer Verordnung ein. Ähnlich einem Brillenpass, enthält der Kontaktlinsenpass also die wichtigsten Sehwerte zum Tragen von Kontaktlinsen.

Mit diesen Angaben kann man jederzeit neue Linsen in der richtigen Form und Stärke kaufen. Geschultes Fachpersonal kann aus dem Pass ablesen, wie die ideale Linse für die persönlichen Bedürfnisse beschaffen sein muss. Wichtig dabei: Die Werte sollten nicht älter als ein Jahr sein. Ist dies der Fall, können Sie einen Sehtest in einer Apollo-Filiale vereinbaren.

Gut zu wissen: In der Regel sind die Kontaktlinsenwerte auch auf der Kontaktlinsenpackung und auf dem einzelnen Blister vermerkt.

Kontaktlinsenpass

Den Kontaktlinsenpass richtig lesen – das bedeuten die Werte

Im Kontaktlinsenpass werden die Daten für das rechte und linke Auge getrennt angegeben, erkennbar an den Abkürzungen R (rechtes Auge) und L (linkes Auge). Nachfolgend erfahren Sie Details zu den wichtigsten Linsenwerten.

Sphäre – Art und Stärke der Fehlsichtigkeit

An erster Stelle steht üblicherweise der Sphärenwert bzw. die Kontaktlinsenstärke (PWR für „Power“). Die Sphäre wird in Dioptrien (dpt, D) gemessen und gibt auf 0,25 Dioptrien genau an, welche Brechkraft die Sehhilfe haben muss, um eine Fehlsichtigkeit auszugleichen. Der Sphärenwert kann positiv oder negativ sein, also ein Plus oder ein Minus als Vorzeichen haben. Diese Angabe ist sehr wichtig, denn sie drückt aus, ob Sie kurzsichtig (-) oder weitsichtig (+) sind. Die Werte können für jedes Auge unterschiedlich ausfallen.

940x540px Bild Text 4 Sphaere

Diameter (DIA) – Der Durchmesser der Kontaktlinsen

Der Begriff Diameter ist ein anderes Wort für Durchmesser und beschreibt die Größe einer Kontaktlinse in Millimeter. Sie sollte gut auf die Größe der Hornhaut des Kontaktlinsenträgers abgestimmt sein, um einen hohen Tragekomfort zu gewährleisten. Weiche Kontaktlinsen haben in der Regel einen größeren Durchmesser – zwischen 14,0 und 14,5 Millimeter. Der Durchmesser harter Linsen hingegen liegt bei etwa 9,0 bis 10,0 Millimeter.

940x540px Bild Text 4 Durchmesser

Basiskurve (BC) – Die Krümmung der Kontaktlinsen

Die Basiskurve (auch Radius oder Krümmungsradius) beschreibt die Krümmung bzw. Wölbung der Kontaktlinsen, die sich an der Form der Hornhaut orientiert. Sie wird in Millimeter gemessen und liegt üblicherweise zwischen 8,3 und 9,0 Millimeter. Je höher der BC-Wert ist, desto geringer ist die Krümmung der Kontaktlinsen und desto flacher ihre Form. Nur wenn die Basiskurve der Kontaktlinsen gut auf die Wölbung der Hornhaut abgestimmt ist, wird optimales Sehen und maximaler Tragekomfort erreicht.

940x540px Bild Text 4 Basiskurve

Zylinder (CYL, ZYL) – Nur relevant bei Hornhautverkrümmung

Falls bei Ihnen eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) vorliegt, sind Zylinderwerte im Kontaktlinsenpass zu finden. Der Zylinderwert gibt Auskunft über die Stärke der Verkrümmung. Um sie zu korrigieren, sind sogenannte torische Kontaktlinsen nötig. Der Zylinder wird in Dioptrien und 0,25er-Schritten gemessen. Er kann je Auge unterschiedlich hoch ausfallen und ein Minus oder Plus als Vorzeichen haben. Wenn ein Zylinderwert für ein Auge angegeben ist, muss auch zwingend ein Achsenwert im Kontaktlinsenpass vorhanden sein.

940x540px Bild Text 4 Zylinder

Achse (ACH, A) – Nur relevant bei Hornhautverkrümmung

Der Achswert wird in Grad (°) gemessen und ist immer vorzufinden, wenn auch ein Zylinder notiert ist. Die Achse gibt die Lage der Hornhautverkrümmung auf einem gedachten Halbkreis zwischen 0 und 180 Grad an. Der Optiker weiß dann, in welcher Lage (Grad) der Zylinder in die Kontaktlinsen eingearbeitet sein muss, damit die Hornhautverkrümmung optimal ausgeglichen wird.

940x540 Bild Text 4 Achse

Addition (ADD) – Nur relevant bei Alterssichtigkeit

Die Addition, auch Nahzusatz genannt, wird in Dioptrien in 0,25er-Schritten angegeben. Ihr Wert ist immer positiv (Plus als Vorzeichen) und meist für beide Augen gleich. Sie beschreibt bei einer vorliegenden Alterssichtigkeit (Presbyopie) den Zusatz, der für optimales Sehen in der Nähe benötigt wird. Ergibt sich beim Sehtest zum Beispiel ein Fernwert von 2,00 dpt und ein Nahwert von 3,50 dpt, beträgt die Addition +1,50 dpt. Der Additionswert kommt nur bei Mehrstärkenlinsen bzw. Gleitsichtkontaktlinsen (Multifokallinsen) zum Einsatz.

940x540px Bild Text 4 Addition
M-Brille-oder-Kontaktlinse

Sind die Werte von Brille und Kontaktlinsen gleich?

Nicht unbedingt. Je stärker die Fehlsichtigkeit ist, desto eher können sich die Werte unterscheiden. Denn während die Kontaktlinsen direkt auf den Augen sitzen, befinden sich die Brillengläser 12 bis 16 Millimeter von ihnen entfernt. Das heißt: Die Brillenwerte aus dem Brillenpass lassen sich nicht einfach auf Kontaktlinsen übertragen. Die Kontaktlinsenwerte müssen zusätzlich bestimmt werden. Außerdem gibt es Werte, wie die Basiskurve oder den Durchmesser, die nur für Kontaktlinsen wichtig sind und daher gar nicht auf dem Brillenpass stehen.

Kontaktlinsenwerte bei Apollo ermitteln lassen

Wenn Sie Kontaktlinsen tragen möchten, können Sie Ihre Werte in einer der rund 900 Apollo-Filialen von speziell geschulten Optikerinnen und Optikern bestimmen lassen: Sie ermitteln bei einem Sehtest Pro innerhalb weniger Minuten Ihre individuellen Sehwerte sowie den optimalen Durchmesser und Krümmungsradius der Kontaktlinsen. Bei der professionellen Kontaktlinsenanpassung wählen die Experten gemeinsam mit Ihnen das geeignete Produkt für Ihre Bedürfnisse aus und zeigen die Handhabung und Pflege.

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