Das Ohr: Aufbau und Funktion einfach erklärt

Mit unseren Ohren nehmen wir die Geräusche, Töne und Klänge der Welt wahr. Doch wie sind die hochempfindlichen Sinnesorgane aufgebaut und wie hören wir? Dies und mehr erfahren Sie hier.

- 4 Minuten zum Lesen

Das Ohr: Aufbau und Bestandteile

Das menschliche Ohr ist in drei Bereiche unterteilt: Außenohr, Mittelohr und Innenohr.
 

Wie hören wir? Die Funktionsweise des Ohrs

Die zentrale Aufgabe unserer Ohren ist es, dass wir die Welt auditiv wahrnehmen können, also hören. Das funktioniert so:

1. Schall sammeln

Egal, ob jemand spricht, die Vögel zwitschern oder Musik läuft: Alle Geräusche schwingen in Form von Schallwellen durch die Luft. Treffen sie auf das Ohr, fängt die Ohrmuschel sie wie ein Trichter auf. Dabei erkennen wir auch, aus welcher Richtung der Schall kommt.

2. Weiterleitung der Schallwellen

Die Ohrmuschel leitet den Schall in den äußeren Gehörgang bis hin zum Trommelfell. Es wird von den Schallwellen in Schwingung gebracht. Diese Schwingungen wiederum werden von den Gehörknöchelchen verstärkt und gelangen bis zum ovalen Fenster.

3. Umwandlung in elektrische Impulse

Das ovale Fenster beginnt ebenfalls zu schwingen. Dadurch entstehen Druckwellen in der mit Flüssigkeit gefüllten Gehörschnecke. Sie sorgen dafür, dass sich die feinen Haarzellen im Inneren der Hörschnecke verbiegen. Diese Bewegungen lösen elektrische Impulse aus, die an den Hörnerv gegeben werden.

4. Verarbeitung im Gehirn

Die Hörnerv leitet die Signale an das Gehirn weiter. Dort werden sie verarbeitet und interpretiert, sodass wir schließlich hören und wissen, welches Geräusch zu welchem Objekt gehört.

 

Das passiert in einem geschädigten Ohr

Die Ohren sind empfindlich. Deshalb sind Hörschäden keine Seltenheit. Laute Geräusche und Lärm ab 85 Dezibel können die Ohren nachhaltig beeinträchtigen. Zum Vergleich: Normale Sprache hat einen Schallpegel von etwa 65 Dezibel.

Was passiert? Treffen starke Schallwellen von lauten Geräuschen auf die Ohren, können die empfindlichen Haarsinneszellen der Hörschnecke zerstört oder allmählich beschädigt werden. Man kann sich das wie einen sehr kräftigen Windstoß vorstellen, der Äste plötzlich umknicken lässt oder sie beschädigt. Das Problem daran: Die Haarzellen können sich davon nicht erholen oder gar nachwachsen.

Beschädigte Haarzellen leiten die Impulse fehlerhaft an den Hörnerv weiter, es kommt zu Schwierigkeiten beim Hören. Zerstörte Haarzellen können keine Impulse mehr weiterleiten. Sie sind für das Hören verloren. Je weniger gesunde Haarzellen noch vorhanden sind, desto schlechter hört man.

Mehr zu den Ursachen von Schwerhörigkeit

 

Sechs Tipps für gesunde Ohren

Ein Leben lang gut hören – das wünscht sich wohl jeder. Die gute Nachricht: Das Gehör zu schützen, ist nicht schwer. Worauf es ankommt, verraten diese sechs Tipps:

Hören bei Kindern

Während der Schwangerschaft bildet sich das Gehör organisch voll aus und Babys können schon im Mutterleib Töne und Stimmen wahrnehmen. Dennoch hören Kinder anders als Erwachsene: Das Gehör von Kindern reift durch die Höreindrücke der Umgebung in den ersten Lebensjahren noch. Das Gehirn lernt immer besser, die Hörinformationen zu schärfen und zu deuten. Kinder haben daher zum Beispiel noch Schwierigkeiten, verschiedene Geräusche zu unterscheiden und zu erkennen, woher sie kommen.

Gutes Hören ist wichtig für die gesamte Entwicklung. Eltern sollten ihre Kinder daher vor Lärm, zum Beispiel durch laute Spielzeuge oder Umgebungen, schützen. Bei älteren Kindern können Eltern darauf achten, dass die Lautstärke beim Musikhören, Computerspielen und auf Konzerten nicht zu laut ist.