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Das Ohr: Aufbau und Funktion einfach erklärt

Mit unseren Ohren nehmen wir die Geräusche, Töne und Klänge der Welt wahr. Doch wie sind die hochempfindlichen Sinnesorgane aufgebaut und wie hören wir? Dies und mehr erfahren Sie hier.

Hund-haelt-Ohr

Die Ohren sind unsere Antennen in die Welt

Ein Rascheln, ein Knarzen, ein Brummen … In jedem Moment gibt es viel zu hören. Unsere Ohren sind wie Antennen, die all diese Geräusche erfassen. Sie sind ständig auf Empfang – am Tag, aber auch während wir schlafen. Die sensiblen Sinnesorgane unterscheiden in einer Sekunde bis zu 20 verschiedene akustische Signale, aus welcher Richtung sie stammen, ob sie näherkommen und vieles mehr. Rund 400.000 Töne kann unser Gehör auseinanderhalten und liefert uns rund um die Uhr wichtige Informationen über die Umgebung und eventuelle Gefahren. Deshalb ist es wichtig, es zu schützen und bei Bedarf zu unterstützen.

Das Ohr: Aufbau und Bestandteile

Das menschliche Ohr ist in drei Bereiche unterteilt: Außenohr, Mittelohr und Innenohr.

Bestandteile Ohr Aussenohr

Außenohr

Zum äußeren Ohr zählen die Ohrmuschel als sichtbarer Teil des Ohrs, der äußere Gehörgang und das Trommelfell. Die Ohrmuschel geht in den trichterförmigen, knöchernen Gehörgang über. Er ist ungefähr drei Zentimeter lang. An seinem Ende sitzt eine gespannte Membran, das Trommelfell. Es trennt das Außenohr vom Mittelohr. In diesem Bereich des Ohrs wird der Schall aufgenommen.

Bestandteile Ohr Mittelohr

Mittelohr

Das Mittelohr beginnt nach dem Trommelfell: Dahinter befindet sich ein luftgefüllter Hohlraum, die sogenannte Paukenhöhle. In der Paukenhöhle sind die Gehörknöchelchen, die – ihrer Form entsprechend – Hammer, Amboss und Steigbügel genannt werden. Sie übertragen Schwingungen auf eine weitere Membran, auf das ovale Fenster. In diesem Bereich des Ohrs wird der Schall verstärkt und weitergeleitet. Über die sogenannte Eustachische Röhre (auch Ohrtrompete) ist das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum verbunden. Die Röhre ist mit Luft gefüllt und sorgt unter anderem für den Druckausgleich zwischen Außenluft und Mittelohr. Zum Beispiel im Flugzeug macht sich dieser Druckausgleich im Ohr bemerkbar.

Bestandteile Ohr Innenohr

Innenohr

Das Innenohr besteht zum einen aus der Gehörschnecke (Cochlea). Sie sieht wie ein langer, aufgerollter Schlauch oder eben wie eine Schnecke aus. Ihr Inneres ist mit Flüssigkeit gefüllt und mit feinen Härchen ausgekleidet, den sogenannten Haarsinneszellen. Diese Sinneszellen geben Informationen an den Hörnerv weiter, der mit dem Gehirn verbunden ist. In diesem Bereich des Ohrs wird der Schall für das Gehirn in elektrische Signale umgewandelt. Zum anderen befindet sich im Innenohr unser Gleichgewichtsorgan. Es besteht aus dem Vorhof und drei Bogengängen. Deren Haarsinneszellen erkennen Bewegungsänderungen und die Richtung der Erdanziehungskraft. Das Gleichgewichtsorgan dient also nicht dem Hören, sondern ermöglicht zusammen mit den Augen, dass unser Körper seine Lage bestimmen und sein Gleichgewicht halten kann.

M-Funktionsweise Ohr

Wie hören wir? Die Funktionsweise des Ohrs

Die zentrale Aufgabe unserer Ohren ist es, dass wir die Welt auditiv wahrnehmen können, also hören. Das funktioniert so:

1

Schall sammeln

Egal, ob jemand spricht, die Vögel zwitschern oder Musik läuft: Alle Geräusche schwingen in Form von Schallwellen durch die Luft. Treffen sie auf das Ohr, fängt die Ohrmuschel sie wie ein Trichter auf. Dabei erkennen wir auch, aus welcher Richtung der Schall kommt.

2

Weiterleitung der Schallwellen

Die Ohrmuschel leitet den Schall in den äußeren Gehörgang bis hin zum Trommelfell. Es wird von den Schallwellen in Schwingung gebracht. Diese Schwingungen wiederum werden von den Gehörknöchelchen verstärkt und gelangen bis zum ovalen Fenster.

3

Umwandlung in elektrische Impulse

Das ovale Fenster beginnt ebenfalls zu schwingen. Dadurch entstehen Druckwellen in der mit Flüssigkeit gefüllten Gehörschnecke. Sie sorgen dafür, dass sich die feinen Haarzellen im Inneren der Hörschnecke verbiegen. Diese Bewegungen lösen elektrische Impulse aus, die an den Hörnerv gegeben werden.

4

Verarbeitung im Gehirn

Die Hörnerv leitet die Signale an das Gehirn weiter. Dort werden sie verarbeitet und interpretiert, sodass wir schließlich hören und wissen, welches Geräusch zu welchem Objekt gehört.

Hoerverlust

Das passiert in einem geschädigten Ohr

Die Ohren sind empfindlich. Deshalb sind Hörschäden keine Seltenheit. Laute Geräusche und Lärm ab 85 Dezibel können die Ohren nachhaltig beeinträchtigen. Zum Vergleich: Normale Sprache hat einen Schallpegel von etwa 65 Dezibel.

Was passiert? Treffen starke Schallwellen von lauten Geräuschen auf die Ohren, können die empfindlichen Haarsinneszellen der Hörschnecke zerstört oder allmählich beschädigt werden. Man kann sich das wie einen sehr kräftigen Windstoß vorstellen, der Äste plötzlich umknicken lässt oder sie beschädigt. Das Problem daran: Die Haarzellen können sich davon nicht erholen oder gar nachwachsen. Beschädigte Haarzellen leiten die Impulse fehlerhaft an den Hörnerv weiter, es kommt zu Schwierigkeiten beim Hören. Zerstörte Haarzellen können keine Impulse mehr weiterleiten. Sie sind für das Hören verloren. Je weniger gesunde Haarzellen noch vorhanden sind, desto schlechter hört man.

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Sechs Tipps für gesunde Ohren

Ein Leben lang gut hören – das wünscht sich wohl jeder. Die gute Nachricht: Das Gehör zu schützen, ist nicht schwer. Worauf es ankommt, verraten diese sechs Tipps:

Lautstaerke-verringern Icon

Lautstärke verringern

Achten Sie beim Fernsehen, Radio- oder Musikhören bewusst auf eine angemessene Lautstärke. Besonders beim Hören mit Kopfhörern sollte sie nicht zu hoch eingestellt sein, am besten maximal auf die Hälfte der möglichen Lautstärke. Geräusche der Umgebung sollte man weiterhin wahrnehmen können. Um die Ohren zu schonen, empfehlen sich Kopfhörer statt Ohrhörer.

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Gehörschutz tragen

Lärm lauert überall: in der Werkshalle, im Stadtverkehr, in der Disco, beim Staubsaugen oder bei Heim- und Gartenarbeiten. Setzen Sie sich dem Lärm möglichst nur kurz aus und gönnen Sie den Ohren Ruhepausen. Um den Hörsinn in lauter Umgebung oder bei lauten Tätigkeiten optimal zu schützen, ist ein persönlicher Gehörschutz ideal. Er ist alltagstauglich, kostet nicht viel und beugt einem möglichen Hörverlust vor.

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Ohrreinigung nur bei Bedarf

Ohrenschmalz ist nützlich und schützt Gehörgang sowie Trommelfell. Der Gehörgang reinigt sich dadurch von selbst. Man sollte daher lediglich bei Bedarf Schmalz oder Schmutz im äußeren Bereich der Ohrmuschel vorsichtig mit Wasser und einem Tuch entfernen. Die wichtigste Regel für die Ohrhygiene: Keine Fremdkörper wie Wattestäbchen und andere Gegenstände in den Gehörgang einführen. Das Schmalz wird so nur tiefer in das Ohr hineingeschoben und das Trommelfell kann schnell verletzt werden. Bei Beschwerden immer einen HNO-Arzt aufsuchen.

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Entzündungen vorbeugen

Beim Duschen, Baden oder Schwimmen gelangt Wasser in die Gehörgänge und kann, durch die enthaltenen Keime, Ohrenschmerzen oder Infektionen hervorrufen. Gerade bei Kindern kommt dies immer wieder vor. Um dem vorzubeugen, die nassen Ohren sorgfältig trocknen – mit einem sauberen, weichen Handtuch oder auf geringer Stufe mit dem Fön. Schwimmschutz für die Ohren verhindert das Eindringen von Wasser und beugt Ohrproblemen noch besser vor.

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Vitaminreich ernähren

Unsere Augen profitieren von Vitaminen und einer ausgewogenen Ernährung – genau wie unsere Ohren. Das heißt: viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen, Vollkornprodukte, Fisch, Nüsse und Öle zu sich nehmen. Das tut nicht nur Ohren und Augen gut, sondern dem ganzen Körper.

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Anzeichen für Hörverlust ernstnehmen

Schlechtes Hören kann sich durch verschiedene Symptome äußern: Überhören Sie manchmal Telefon oder Türklingel? Verstehen Sie andere Menschen nur noch undeutlich? Können Sie Gesprächen in lauter Umgebung nicht mehr folgen? Erste Anzeichen wie diese sollte man unbedingt ernst nehmen und zum Hörtest gehen. Je früher eine Hörminderung erkannt wird, desto besser kann der Hörakustiker helfen.

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Hören bei Kindern

Während der Schwangerschaft bildet sich das Gehör organisch voll aus und Babys können schon im Mutterleib Töne und Stimmen wahrnehmen. Dennoch hören Kinder anders als Erwachsene: Das Gehör von Kindern reift durch die Höreindrücke der Umgebung in den ersten Lebensjahren noch. Das Gehirn lernt immer besser, die Hörinformationen zu schärfen und zu deuten. Kinder haben daher zum Beispiel noch Schwierigkeiten, verschiedene Geräusche zu unterscheiden und zu erkennen, woher sie kommen. Gutes Hören ist wichtig für die gesamte Entwicklung. Eltern sollten ihre Kinder daher vor Lärm, zum Beispiel durch laute Spielzeuge oder Umgebungen, schützen. Bei älteren Kindern können Eltern darauf achten, dass die Lautstärke beim Musikhören, Computerspielen und auf Konzerten nicht zu laut ist.

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